07.08.2019 Vom Teteriw-Fluss bei Žitomir nach Kiew

An Tag 5 des Reisebericht ging es vom Teteriw Fluss bei Žitomir (Ukraine) bis nach Kiew.

Ein paar Worte vorweg: wir möchten hier von unserer 7 wöchigen Abenteuerreise berichten welche im August und September 2019 stattgefunden hat. Auf dieser Reise haben wir jeden Tag Reisetagebuch geschrieben. Diese Erfahrungen möchten wir mit euch teilen, mal unfassbar lustige, mal traurige Geschichten und einfach viele Informationen welche euch bei eurer eigenen Reiseplanung helfen können.

Teteriw Fluss bei Žitomir – Der Sonne entgegen

Vielleicht lag es an der klaren Nacht und der guten Luft hier draußen, dass sich beide am nächsten Morgen gut ausgeschlafen fühlten. Rasch war das Zelt und die Ausrüstung verpackt und im Lupo verschwunden, auf der Wiese am Fluss machte Chris erneut angenehme Bekanntschaft mit einem netten Hund. Bald aber waren sie wieder auf der Landstraße und hatten die Stadt Žitomir durchquert, ab hier führte eine Autobahn in die ukrainische Hauptstadt. Dem verlockenden Angebot eines Borschtfrühstücks an einem Rasthof widerstanden die beiden Gourmets nicht und erhaschten mit rotem und grünem Borscht einen Einblick in die Vielfalt der ukrainischen Küche.

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Kiew – Altbekannte Flure

Eine Weile später war es soweit: Die ersten Vorstädte Kiews streckten ihre Hochaussilhouetten in den blauen Horizont. Felix kam auf die Idee, in seinem ehemaligen Wohnhaus Halt zu machen, das auch Chris einst von innen bestaunen durfte, als er als einer der ersten damals Felix einen Besuch abstattete. Und tatsächlich, es sah noch genau so heruntergekommen aus wie vor acht Jahren. Sie verschafften sich durch beherztes Klingeln in allen Stockwerken Zutritt ins Treppenhaus, und auch dort hatte sich nichts verändert. Allein der Kaktus auf dem Funksprechkasten im Innern des wackligen Aufzugs fehlte. Den hatte Felix damals gepflegt und Chris sehr bewundert. Erinnerungen wurden wach, Memories pur. „Greenwich“, der Studentenclub gleich um die Ecke, in einem Hinterhof, umgeben von alten Studentenwohnheimen, war allerdings von Büschen überwuchert. Was hatte Felix hier nur für Nächte erlebt, 2011, mit seinem damaligen Mitbewohner, dem treuen Vincent aus Werdau. Nach ihrem Wegzug hatten die beiden ihn fast ein wenig vermisst, die alte Kaschemme vor ihrer Haustür, die sie nun nicht mehr besuchen konnten. Ob das „Greenwich“ daran zugrunde gegangen war?

Kiew Kiev Ukraine Flur Hochhaus Abenteuerreise
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Kiew – Hydropark – Der Sommer in der Großstadt

Die Fahrt durch die Stadt war anstrengend. Vorbei war es mit den leeren Straßen, der weiten Landschaft, stattdessen nun Verkehr, Menschen, Trubel, und jeder fuhr und lief hier ein wenig, wie er wollte. Ihr nächstes Ziel in Kiew war Andrij, den sie in der Nacht verschont hatten. Er erwartete die beiden vor dem Gebäude seiner Arbeitsstelle in einem grünen Innenstadtviertel, um ihnen die Schlüssel zu seiner Wohnung zu übergeben. Da der Tag aber noch lang war und Andrij erst abends nach Hause kommen würde, fassten Chris und Felix den Entschluss, auf der Dniproinsel Hydropark mit ihren Sandstränden und dem alten, aus sowjetischen Zeiten stammenden Vergnügungspark ein wenig die Sonne zu genießen. Sie fuhren direkt über die große Metrobrücke auf die Insel und suchten sich ein schattiges Plätzchen für einen Mittagsimbiss. Während Chris sich Butterbrote mit dick Wurstscheiben gönnte, hantierte Felix eifrig am Telefon herum, er schien etwas auszuhecken.

Hydropark Ukraine Kiew Ikone Lupo Kozak

Plötzlich brach er in überschwängliche Freude aus und lobte den Tag und ihr Glück ganz allgemein in den höchsten Tönen. Vova, mein guter alter Vova aus alten Kiewer Tagen, der mittlerweile schon seit vielen Jahren in Wien wohnt, ist zufällig gerade in Kiew und unterwegs auf den Hydropark, rief er. Und er lädt uns auf das Motorboot seines Vaters ein, zum Wasserski fahren.

Kiew – Ukraine Polizei – Feucht und fröhlich

Zu schön um wahr zu sein, dachte Chris, aber Vova erschien kurz darauf tatsächlich und sammelte die beiden Vagabunden ein. Ein frohes Wiedersehen auch für Felix, der seinen alten Freund mehrere Jahre nicht gesehen hatte. Gemeinsam ging es zum kleinen Yachthafen in einem stillen Seitenarm des Flusses, wo alsbald das Boot bestiegen wurde. Unter fröhlichem Gesang stach man hinaus auf den breiten Strom, der hier von einer bewaldeten Inselwelt durchzogen ist. Als erstes wurde eine Bar direkt am Ufer angesteuert, wo Dima und Serhij, weitere Kiewer Bekannte, zu den drei Matrosen stießen. Am Steg der Bar wurde ein erstes Bad genommen, anschließend wurde jedem ein kaltes Bier serviert.

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Die Stimmung war ausgelassen, Vova riss Witze über die nicht existierende Wasserpolizei und die vermeintliche Willkür bei der Vergabe von Bootsführerscheinen. Ausgestattet mit einigen weiteren Flaschen gekühlten Gerstensafts brauste die Gruppe nun wieder hinaus in Richtung einer der vielen grünen Inseln. Doch auf einmal steuerte ein größeres und überdachtes Boot auf den kleinen Kahn zu, an seiner Spitze drehte sich eine blaue Lampe. Die Kiewer Wasserpolizei hatte sie ins Visier genommen. Widerstandslos stoppte Vova sein Fahrzeug und wurde sogleich von den herangenahten Polizisten aufgefordert, die Bootspapiere und den Führerschein zu präsentieren, die er zähneknirschend in der Armatur zu suchen begann. Währenddessen streckte einer der Beamten ein wenig merkwürdig die Nase in die Luft, als habe er einen ungewöhnlichen Geruch festgestellt. Ist Alkohol an Bord, fragte er, Drogen? Nein, natürlich keine Drogen, erwiderte Vova bestimmt. Nach kurzem Schweigen ergänzte er, dass aber ein wenig Bier vorhanden sei. Wo und wieviel, fragte der Polizist. Hier, vier Liter, sagte Dima von der Rückbank des Bootes. Und getrockneten Fisch haben wir, möchten Sie etwas? Vova schaute ihn genervt an. Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir einen Alkoholtest durchführen, fragte der Polizist. Sie wissen ja, der zulässige Grenzwert ist 0,2 Promille. Vova blies, und bei 0,24 Promille blieb die Nadel stehen. Ein Raunen ging durch das voll besetzte Boot. Aber sie werden doch jetzt nicht, sagte Vova. Doch, leider schon. 2500 Griwna Strafe. Sie sind zum Führen eines Wasserfahrzeugs so nicht berechtigt, sagte der Wasserpolizist. Es begann ein zähes Ringen, zuerst um die Strafe an sich, später nur noch um die Höhe. 80 Euro seien doch nicht verhältnismäßig, da waren sich auf dem einen Boot alle einig. Doch die Staatsgewalt blieb hart. Kein Zustecken unter der Hand, kein Strafe ohne Rechnung. Personalien wurden aufgenommen und Formulare ausgefüllt. Bis die ganze Prozedur abgeschlossen war, vergingen gute 20 Minuten. Blas doch nochmal, schlug Serhij vor. Meinetwegen, sagte der Polizist. Vova blies, und siehe da, 0,19 Promille.

Reiseschnapper des Tages: Campingkocher – Gaskocher

Ich möchte euch einen Gaskocher zum Reisen ans Herz legen. Ich liebe, liebe, liebe diesen Kocher. Mit dem kann man einfach alles machen: Wasser kochen, Nudeln kochen, Braten, frittieren. Ich habe noch nie ein Streichholz oder Feuerzeug gebraucht aufgrund dem eingebauten Piezo Element. Der Kocher kommt mit einer guten Verpackung. Der Campinggaskocher ist einfach genial konzipiert: man kann ihn nicht wegpacken, wenn das Gas noch aktiviert ist. Er funktioniert bei mir seit Jahren tadellos. Mit einer Kartusche kann man locker 2-3 h kochen. Ich habe den Kocher sogar schon im Meer abgespült, er funktionierte sogar danach noch ohne Probleme, kein Rost, kein nichts. 

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Sicher, einfach, genau, genial einfach.

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