10.08.2019 Von Kiew zum Staudamm Dnjester Canyon

An Tag 8 des Reisebericht ging es weiter, von Kiew aus zum Staudamm am Dniester Canyon.

Ein paar Worte vorweg: wir möchten hier von unserer 7 wöchigen Abenteuerreise berichten welche im August und September 2019 stattgefunden hat. Auf dieser Reise haben wir jeden Tag Reisetagebuch geschrieben. Diese Erfahrungen möchten wir mit euch teilen, mal unfassbar lustige, mal traurige Geschichten und einfach viele Informationen welche euch bei eurer eigenen Reiseplanung helfen können.

10.08.2019 Raus aus Kiew Richtung Kalynivka

Um 8:30 Uhr ging der Wecker, entsprechend fair Schallert stand ich auf. In der Küche angekommen lugte ich vorsichtig in das Schlafzimmer von Andrj, dort guckten mich Zwei unglaubwürdig dreinblickende Frauenaugen an. Hatte er es tatsächlich geschafft sich über Nacht noch eine Frau zu organisieren? Die Antwort lag auf der Hand. Wir verabschiedeten uns und sprangen wieder auf unser blaues Ross. Wieder auf dem Weg Richtung Schytomyr hielten wir und aßen ein gutes Frühstück („Eier und echt italienisches Panini“). Die Kellnerin war allerdings derart unfreundlich, dass es mir das Frühstück vermieste. Felix erklärte es mir mit der kommunistischen Planwirtschaft, es war mir einerlei. Von dort fuhren wir über, für ukrainische verhältnismäßig mäßige Straßen, Richtung dem Dniester Canyon. Auf dem Weg hielten wir für 1 Stunde an dem Saphir See (Kalynivka), welcher aus einem Granitsteinbruch entstanden war. Das Wasser war milchig grünblau und zugleich klar. Am See saßen hunderte Ukrainer die das Wochenende genossen. Überall saßen Sie auf Perserteppichen und grillten daneben Hühnchen auf kleinen Holzgrills. Rauchschwaden waberten durch das Naturschutzgebiet und die ukrainisch/russische/spanische Musik machte die Atmosphäre perfekt. Eine perfekte Andersartigkeit. Am See aßen wir einen Hotdog mit Sauerkraut und Teigmantel, verkauft aus einem schönen, restaurierten VW T2 Bus. Vom See ging es weiter Richtung Süden, weiter Richtung Dnjester Canyon.

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10.08.2019 Kalynivka Richtung Dnjester Canyon

Auf dem Weg wurden die Straßen von Kilometer zu Kilometer immer schlechter und Schlagloch reite sich Millimeter nah um das nächste Schlagloch. An einem klassischen Straßenverkäufer hielten wir und kauften 1,1 kg Himbeeren für umgerechnet 1,5 €. Die wundervollen und rot leuchtenden Beeren wurden von Einheimischen an diesen Zwischenhändler verkauft, welcher sie wiederum weiter verkaufte. Stolz berichtete er, dass er sie sogar an deutsche Supermärkte liefere. Einfachheitshalber fühlten wir die Bären in eine Bratpfanne und verschlangen dann Gramm und Gramm. 500 Gramm Himbeeren zu essen ist nicht einfach, die Säure sorgt bald für das Bärenfieber. 100 km vor dem Canyon zeigte Google Maps noch 3 Stunden Fahrzeit an. Wir lachten über diesen offensichtlichen Fehler des Navis, wussten wir es doch nicht besser. Die letzten 40 km vor dem Ziel zählten zu den grausamsten Straßen, die ich in meinem Leben je gesehen habe. Geschwindigkeiten über 25 km/h waren absolut nicht möglich. Teilweise musste man komplett anhalten um zu überlegen wo man überhaupt lang fahren konnte, ohne dass man alle vier Reifen im Nichts versenkte. Wir kämpften uns Meter um Meter voran, mit viel Schweiß, benötigter Abgebrühtheit und Nerven wie Drahtseilen. Die letzten 10 km den Berg herunter zum Canyon kosteten absolut unsere letzten Kräfte. Es war fast dunkel und die Löcher Piste hat er sich in einer steil abfallende Geröll Kippe verwandelt. Wir schlichen in Schrittgeschwindigkeit die letzten Meter voran. Unten angekommen mussten wir feststellen, dass die halbe Ukraine das Wochenende nutzte um an dem Canyon zu Campen. Fast nichts war mehr frei, überall war die selbe Party wie am Saphir See. Felix entdeckte einen kleinen Platz. Das Auto setzte auf den letzten Meter sogar noch in einer Erdrinne auf. Völlig entkräftet und mit den Nerven am Ende schlugen wir unser Zelt auf und kochten unser Lieblingsgericht: Nudeln. Neben uns hatte das ukrainische Proletariat Platz genommen und Worte wie „Suka“ und „Blyad“ flogen durch die warmen Nacht Luft zu uns herüber. An diesem Tag hatten wir es mit dem fahren wahrlich übertrieben und waren bis an die Grenze des zumutbaren gegangen. Wir schliefen gegen 0:30 Uhr wie zwei Steinbrucharbeiter ein.

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Reiseschnapper des Tages: Campingkocher – Gaskocher

Ich möchte euch einen Gaskocher zum Reisen ans Herz legen. Ich liebe, liebe, liebe diesen Kocher. Mit dem kann man einfach alles machen: Wasser kochen, Nudeln kochen, Braten, frittieren. Ich habe noch nie ein Streichholz oder Feuerzeug gebraucht aufgrund dem eingebauten Piezo Element. Der Kocher kommt mit einer guten Verpackung. Der Campinggaskocher ist einfach genial konzipiert: man kann ihn nicht wegpacken, wenn das Gas noch aktiviert ist. Er funktioniert bei mir seit Jahren tadellos. Mit einer Kartusche kann man locker 2-3 h kochen. Ich habe den Kocher sogar schon im Meer abgespült, er funktionierte sogar danach noch ohne Probleme, kein Rost, kein nichts. 

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Sicher, einfach, genau, genial einfach.

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