16.08.2019. Budapest nach Pendik, Flug nach Bishkek.

An Tag 16 des Reisebericht ging es weiter, von Budapest nach Pendik, Flug nach Bishkek.

Ein paar Worte vorweg: wir möchten hier von unserer 7 wöchigen Abenteuerreise berichten welche im August und September 2019 stattgefunden hat. Auf dieser Reise haben wir jeden Tag Reisetagebuch geschrieben. Diese Erfahrungen möchten wir mit euch teilen, mal unfassbar lustige, mal traurige Geschichten und einfach viele Informationen welche euch bei eurer eigenen Reiseplanung helfen können.

16.08.2019. Budapest nach Pendik, Flug nach Bishkek.

Morgens gegen 8 Uhr standen wir auf. Zum Frühstück gab es feinste Reisereste, Eier, die schon durch die ganze Ukraine mit uns gefahren waren, dazu Sauergurken und trockenes Brot. Aber egal, passt schon. Von der Isabella Uzza ging es zum Keleti und von dort mit der Metrolinie 4 zum Kalvin-Ter. Dort stiegen wir in den völlig überfüllten Flugzeugbus. Felix verglich den Bus passend mit einer Toilettenspülung, die die Touristenmassen mit einem Rauschen aus der Stadt spülte. Am Flughafen schnell eingecheckt und noch eine halbe Stunde gepennt, dann ging es nach Istanbul.

Pendik Istanbul – Türkei

Als wir gegen 16 Uhr in Istanbul ankamen, ließen wir uns unsere Tickets ausstellen und überlegten aufgrund unserer 6-stündigen Umsteigezeit kurz, in ein nahegelegenes Restaurant zu gehen. Einen Stempel im Reisepass zu bekommen stellte kein Problem dar. Vor einer Karte von Istanbul und Umgebung blieben wir stehen und überlegten, wohin unser Türkei-Kurzurlaub gehen sollte. Ein junger Türke, der zufällig aus Deutschland kam, empfahl uns den Küstenort Pendik. Okay, Pendik, nie gehört, aber klang super. Vom Flughafen Sabiha Gökçen fragten wir uns erneut zum Bus durch, und siehe da, eine nette Deutsch-Türkin half uns prompt weiter. Mit dem Bus 9b fuhren wir Richtung unserer gewählten Destination. Als wir im Bus saßen und plauderten, sprach uns ein weiterer Türke an. Dieser seit mehr als 50 Jahren in Oldenburg lebende Oldenburger gab uns ein paar weitere Tipps. Scheinbar hielten sich alle deutschsprachigen Türken in unserer Umgebung auf. Vielleicht rochen sie die Deutschen in der Nähe. Alle waren sehr freundlich und hilfsbereit. In Pendik ausgestiegen, empfing uns direkt der türkische Mittelmeerflair. Eifrig huschten die Türken hin und her, und vom Meer wehte eine herrliche Brise herüber. Wir schlenderten durch die türkischen Gassen und besahen die zahllosen Geschäfte, die von Leuchtstoff-Reklametafeln umrandet waren. Wir hatten Hunger und suchten uns daher ein nettes türkisches Café. Durch Vordächer vor der Sonne geschützt und umrandet von grünen Büschen, entspannten wir uns sofort. Um uns herum spielten die Türken Backgammon, rauchten und tranken Tee. Wir bestellten ebenfalls Tee, dazu Ayran, Köfte, Salat und ein paar Pommes. Das Essen leuchtete in allen Farben und schmeckte hervorragend. Der Tee mit zwei Zuckerwürfeln schmeckte wunderbar, und der schwarze Tee ließ die gesamte Reisean spannender wie im Rausch erscheinen. Eine Katze, die in der Astgabel lag und das Dach stützte, schlief friedlich vor sich hin. Das Café in Pendik war eine Oase der Ruhe, die man auf solchen Reisen einfach ab und zu benötigt.

Nachdem unsere Bäuche mit türkischen Köstlichkeiten gefüllt waren, entschieden wir uns, nach einer Wasserpfeife Ausschau zu halten. Ein Nargile-Café war gleich um die Ecke. Dort bestellten wir eine Kavun-Melonen-Nargile für 30 türkische Lira und ebenfalls wieder Tee. Die Entspannung vertiefte sich noch weiter. Die Wasserpfeife schmeckte herrlich, und der Rauch schwebte schwerelos durch das Café. Als wir 45 Minuten später wieder losmussten, wären wir am liebsten noch länger sitzen geblieben, aber Bishkek rief nach uns. Vom Rand Asiens sollte es nun nach Zentralasien gehen. Die Dunkelheit senkte sich über Pendik, und die Stadt erwachte erst richtig zum Leben. Der Klang des Muezzins hallte von den Lautsprechern der Moscheen und tauchte die Stadt in eine orientalische Atmosphäre. Pendik hatten wir bereits ins Herz geschlossen. Nie hatten wir einen Zwischenstopp besser genutzt. Sollte sich irgendwann noch einmal die Gelegenheit ergeben, einen Zwischenstopp in Istanbul zu machen, werde ich sicherlich diese Stadt noch einmal besuchen.

Hastig suchten wir die Bushaltestelle, und dank der sprachlichen Verwandtschaft zwischen der türkischen und der kirgisischen Turksprache konnte Felix sich durchfragen. Nach 10 Minuten kam der Bus, und glücklich schwankend fuhren wir Richtung Flughafen. Am Flughafen genossen wir noch eine Gratisdusche in der Parfüm Duty-Free Abteilung und zwei überteuerte Efes-Biere, original Mediterranean Beer, brewed in Germany. Gegen 22:30 Uhr konnten wir unseren Pegasus-Flug Richtung Bishkek besteigen. Die Flugzeit betrug rund 5,5 Stunden. Der Flug war ein normaler Linienflug und komplett auf Quantität statt Qualität ausgerichtet. Die Rückenlehnen ließen sich nicht herunterklappen, aber egal, für knapp 6 Stunden geht das schon. Neben uns saß eine stämmige Kirgisin, die in Deutschland lebt und in der Schweiz arbeitet. Sie war sehr nett, und ihr Schweizerdeutsch amüsierte uns sehr. Lady Rima war halb geschäftlich, halb urlaubstechnisch unterwegs und fürchtete sich schon vor den zahlreichen Hochzeiten, die sie in Kirgisistan besuchen müsse. Wir stellten unsere Uhren 4 Stunden vor, und auf einmal war es 3 Uhr nachts. Dank Schlafmaske, Nackenkissen und Noise-Canceling-Kopfhörern sank ich nach und nach in eine halbe Stunde unruhigen Schlaf.

Reiseschnapper des Tages: Campingkocher – Gaskocher