12.08.2019 Czernowitz nach Colibita
An Tag 10 des Reisebericht ging es weiter, von Czernowitz nach Kolibica in Rumänien.
Ein paar Worte vorweg: wir möchten hier von unserer 7 wöchigen Abenteuerreise berichten welche im August und September 2019 stattgefunden hat. Auf dieser Reise haben wir jeden Tag Reisetagebuch geschrieben. Diese Erfahrungen möchten wir mit euch teilen, mal unfassbar lustige, mal traurige Geschichten und einfach viele Informationen welche euch bei eurer eigenen Reiseplanung helfen können.
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12.08.2019 Von Czernowitz nach Colibita
Nachdem wir uns noch von Sascha verabschiedet hatten, fuhren wir zur Universität Czernowitz. Ein wunderschönes altes Gebäude, welches zum Weltkulturerbe gehört.
Von dort aus ging es zur rumänischen Grenze. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir diese. Der Grenzübergang ging relativ schnell vonstatten. Die Straße änderte sich schlagartig und der europäische Wunderasphalt empfing uns. Durch kleinere rumänische Dörfer störten wir zielgerichtet auf die Karpaten zu. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die ersten grün bewälderten Karpatenhänge. Dies war ein lang gehegter Traum von mir und der Lupo trug uns zuverlässig wie immer durch diese dunklen Wälder. Die Serpentinen, über die uns der kleine blaue Wolf auf die Höhe hievte, wurde immer enger. Cresa meinte sogar, dünnere Luft feststellen zu können. Die ersten Weitblicke eröffneten sich auf den Hangseiten. Gleichzeitig mussten wir jederzeit darauf gefasst sein, einen Braunbären zu begegnen. Umfasst deren Population in Rumänien doch mehrere tausend Exemplare. Wir passierten Pässe, Kurven, Dörfer in den Tälern und unzählige Heuberge, die hier nicht zu Ballen gebunden werden, sondern nach alter Art her um einen großen Stock aufgetürmt werden.
Colibita Stausee Rumänien
Als Ziel für den heutigen Tag hatten wir uns einen See nicht weit von der Hauptstrecke ausgesucht, den Kolibiza-Stausee. Umgeben von bewaldeten Bergen liegt er wunderschön von der aus unserer Fahrtrichtung betrachteten Rückseite des Kapatenzuges und gehört somit nicht mehr zu der Bukowina, sondern zu Transsilvanien. Über den Staudamm selbst fahren wir auf einer rückliegenden Schotterstraße noch ein Stück um den See herum, mussten jedoch feststellen, dass nach dem Zeitpunkt der Aufnahme des Satellitenbilds, das wir auf dem Handy zur Planung verwendeten, fast das gesamte Ufer mit privaten Häusern und Unterkünften zugebaut worden war. Wir versuchten unser Glück bei einem zufällig ausgewählten Haus und siehe da, der freundliche Besitzer lud uns gleich ein, unser Zelt auf dem großzügigen Wiesengrundstück zwischen Haus und See aufzuschlagen. Er erklärte uns auch die Bedeutung des Namens seines Feriendemonzils, Oglinda Lakuloi, der Spiegel des Sees. Morgens bei ruhigem Wasser sollte sich die Silhouette den gegenüberliegenden Bergen im See spiegeln. Dieser traumhafte Ort sollte nur bis morgen unser Zuhause sein.
Wir nutzten gleich die Gelegenheit und sprangen ins erfrischende Wasser. Danach gab es eine Delikatesse, die wir beide so sehr liebten, Nudeln. Noch vor Sonnenuntergang bemerkten wir, dass in einiger Entfernung eine ganze Artillerie von Angeln am Ufer aufgestellt war. Der dazugehörige Angler, ein älterer Herr mit rosaner Jogginghose, tauchte aus einem kleinen Buchenhain in Ufernähe auf, kam auf uns zu und stellte sich freundlich vor. Passenderweise war sein Name Petri. Er lebte den ganzen Sommer in einer Art Bauwagen dort am See, um zu fischen und das Leben zu genießen. Er schlug uns gleich vor, statt im schäbigen Zelt auf einer Liege in seinem prunkvollen Wagen zu übernachten. Doch wir mussten ablehnen. Er schenkte uns stattdessen vorzügliche Köderfische und war ganz begeistert, dass Krysa sich mit zugegebenermaßen im Vergleich bescheidener Angelausrüstung ausgestattet war. Derweil ging mit suchenden Blicken Lionel, unser Gastgeber, um unser Zelt herum, bis er uns bei seinem Freund Petri entdeckte. Er hatte einen Becher in der Hand, den er uns wohlwollend entgegenhielt und verkündete, dies sei sein erster Versuch seines selbstgebrannten Apfelschnapses, der uns zum Probieren angeboten wurde. Auf unsere kritischen Blicke und Großtesten hin versicherte er uns, er habe Inventar und Technik von seinem Großvater übernommen, der 70 Jahre lang Apfelschnaps gebrannt hätte. Und tatsächlich, übel war er nicht. Ein wohlig warmes Gefühl umfing unser Herz in der rumänischen Sonne. In der Zwischenzeit hatten sich weitere Badegäste auf Lionels Uferabschnitt eingefunden, zwei ältere Ehepaare und offensichtlich Gäste in Lionels Ferienhaus. Auf einer Mischung auf Rumänisch, Deutsch und Englisch erklärten wir unsere Route und bekamen den Hinweis, das vorzügliche Freizeitbad Felix bei Oradea zu besuchen. Den Abend ließen wir bei einigen sehgekühlten Ursus-Bieren ausklingen. Kurz vor dem Schlafengehen erhaschten wir noch den Blick auf eine Sternschnuppe im klaren Nachthimmel. Müde und angesäuselt machten wir uns im Zelt bequem und schliefen bald ein.
Reiseschnapper des Tages: Campingkocher – Gaskocher
Ich möchte euch einen Gaskocher zum Reisen ans Herz legen. Ich liebe, liebe, liebe diesen Kocher. Mit dem kann man einfach alles machen: Wasser kochen, Nudeln kochen, Braten, frittieren. Ich habe noch nie ein Streichholz oder Feuerzeug gebraucht aufgrund dem eingebauten Piezo Element. Der Kocher kommt mit einer guten Verpackung. Der Campinggaskocher ist einfach genial konzipiert: man kann ihn nicht wegpacken, wenn das Gas noch aktiviert ist. Er funktioniert bei mir seit Jahren tadellos. Mit einer Kartusche kann man locker 2-3 h kochen. Ich habe den Kocher sogar schon im Meer abgespült, er funktionierte sogar danach noch ohne Probleme, kein Rost, kein nichts.